Akne, häufig als kosmetisches Problem angesehen, stellt in der Jugend die häufigste Hauterkrankung dar, allerdings können auch junge Erwachsene durchaus noch betroffen sein. Sie tritt in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen und Schweregraden bei fast allen Jugendlichen auf, wobei Jungen stärker und häufiger davon betroffen sind als Mädchen. Da der Behandlungserfolg stark vom Patienten selbst abhängig ist, ist es wichtig, dass Sie grundlegende Informationen über Akneformen und Aknetherapie haben und verstehen, wie die verschiedenen Aknepräparate wirken.
Die Haut hat mit einer Gesamtfläche von ca. 2 m2 viele Aufgaben: Sie erfüllt viele sensorische Wahrnehmungsfunktionen (Kälte, Wärme, Schmerz, etc.), schützt vor Verlust von Wasser, Fetten und Mineralstoffen und dient gleichzeitig durch Schwitzen der Entschlackung von Abfallstoffen des Körperstoffwechsels.
Die Haut besteht aus der Oberhaut (Epidermis) mit einer dünnen “Hornschicht”, darunter der Lederhaut (Corium), worin Talg- und Schweißdrüsen, die Haarwurzeln und auch die Blutgefäße liegen und schließlich der Unterhaut (Subcutis), bestehend aus Fett- und Bindegewebssträngen. Werden die natürlichen Abläufe der verschiedenen Hautschichten gestört, entstehen Fehlfunktionen, die sich in sichtbaren Krankheiten, wie beispielsweise der Akne, äußern können.
Bei genauem Hinsehen erkennen Sie viele kleine Haare auf Ihrer Haut. Zu jedem Haarbalg (Follikel) gehört eine Talgdrüse, die Talg bildet und diesen über Aus-führungsgänge absondert. Die Wände dieser Gänge sind mit Zellen ausgekleidet, die sich ständig erneuern. Dabei fließen tote Zellen als Horn ab. Horn und Talg fließen durch die Ausführungsgänge auf die Hautoberfläche und bilden dort einen Schutzfilm gegen Umwelteinflüsse, d.h. Akne ist eine Erkrankung jener Talgdrüsen und Talgdrüsenausführungsgänge. Im Gesicht, auf der Brust und am Rücken sind Talgdrüsen besonders stark entwickelt und zahlreich, daher sind diese Körperpartien häufig von Akne betroffen.
Die erhöhte Talgbildung allein löst jedoch noch keine Akne aus, denn bleibt die Hautpore offen, fließt der Talg ab. Ein ‚Pickel‘ entsteht erst dann, wenn sich die Hautpore durch Verhornungen verschließt.
Erst mit dem Eintritt der Pubertät werden die Talgdrüsen richtig aktiv und begünstigen so das Auftreten der Akne, wobei der sich ändernde Hormonhaushalt eine besondere Rolle spielt.
In der Pubertät werden die männlichen Geschlechtshormone (Androgene) bei Jungen, aber auch in geringerem Umfang bei Mädchen, verstärkt produziert. Insbesondere Testosteron, das stärkste männliche Geschlechtshormon, fördert die Talgproduktion und läßt sich deutlich an glänzender Haut und stark fettendem Haar erkennen. Die Empfindlichkeit der Talgdrüsen, welche auf die veränderte hormonelle Situation reagieren, ist jedoch individuell verschieden. Die Akne ist daher bei Jugendlichen unterschiedlich stark ausgeprägt.
Zudem kommt es mit Einsetzen der Pubertät zu Störungen der natürlichen Hautverhornung in den Ausführungsgängen der Talgdrüsen. Es bildet sich allmählich ein Horn-Talg-Pfropf im Ausführungsgang des Talgdrüsenfollikels, der diesen Gang sackartig aufbläht, da sich dort die entstehenden Hornzellen oft nicht voneinander lösen und nicht richtig abgestoßen werden können. Erscheint dieser Pfropf an der Hautoberfläche, erkennt man ihn als typischen Mitesser (Komedo) durch ein schwarzes Pünktchen, wobei das Hautpigment Melanin die Schwarzfärbung hervorruft. Bei der Acne comedonica treten diese Komedone gehäuft auf.
Die Akne-typischen Bakterien (Propionibakterien), deren Wachstum durch den entstandenen Pfropf stark beschleunigt und vermehrt wird, führen zu Entzündungen und später zu geröteten Papeln und Pusteln, den sogenannten Pickeln (Acne papulopustulosa).
Bei der schweren, großflächigen Acne conglobata breitet sich die Entzündung auch auf das umgebende Gewebe aus. Größere Knoten bilden sich, die irgendwann platzen und narbig verheilen.
Die Entstehung von Akne kann jedoch auch durch Medikamente, Öle, Kosmetika oder andere chemische Substanzen ausgelöst werden.
Abhängig vom jeweiligen Schweregrad und Intensität stellt sich bei über 90% aller Patienten nach sechs Monaten eine 80%ige Besserung ein, da heute eine Vielzahl von Medikamenten und Substanzen zur Behandlung von Akne zur Verfügung steht. Hier wird grundsätzlich zwischen äußerlich (Cremes, Lotionen, Tinkturen) und innerlich anwendbaren Medikamenten (Tabletten, Infusionen) unterschieden.
Zur wirksamen Bekämpfung der Ursachen Ihrer Akne gibt es folgende medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten:
1.) Beseitigung der Verhornungsstörung im Talgdrüsenausführungsgang
Mit Hilfe von Abkömmlingen der Substanzen ‚Azelainsäure‘ und ‚Vitamin A-Säure‘ kann heutzutage die Verhornungsstörung im Talgdrüsenausführungsgang behoben werden. Dabei bewirken diese Stoffe eine Auflösung der fest aneinanderhaftenden Hornzellen und erhöhen so die Möglichkeit des Ausstoßens der gebildeten Horn-Talg-Pfröpfe bzw. sie verhindern die Bildung neuer Komedonen. Azelainsäure ist gut verträglich, wirkt antibakteriell und ist im Sommer, während der Schwangerschaft und Stillzeit ohne Bedenken verwendbar. Die gestörte Verhornung wird durch die Azelainsäure normalisiert und die Bildung von Mitessern somit verhindert. Vitamin A-Säure hingegen kann in Form von Hautrötungen, Schuppung oder Juckreiz die Haut in den ersten Wochen der Anwendung reizen. Sie wird sowohl bei leichter Komedonenakne als auch bei schwerer Akne (hier auch in Tablettenform) eingesetzt. Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Vitamin A-Säure nicht angewandt werden!
Mit Hilfe von Abkömmlingen der Substanzen ‚Azelainsäure‘ und ‚Vitamin A-Säure‘ kann heutzutage die Verhornungsstörung im Talgdrüsenausführungsgang behoben werden. Dabei bewirken diese Stoffe eine Auflösung der fest aneinanderhaftenden Hornzellen und erhöhen so die Möglichkeit des Ausstoßens der gebildeten Horn-Talg-Pfröpfe bzw. sie verhindern die Bildung neuer Komedonen.
Azelainsäure ist gut verträglich, wirkt antibakteriell und ist im Sommer, während der Schwangerschaft und Stillzeit ohne Bedenken verwendbar. Die gestörte Verhornung wird durch die Azelainsäure normalisiert und die Bildung von Mitessern somit verhindert.
Vitamin A-Säure hingegen kann in Form von Hautrötungen, Schuppung oder Juckreiz die Haut in den ersten Wochen der Anwendung reizen. Sie wird sowohl bei leichter Komedonenakne als auch bei schwerer Akne (hier auch in Tablettenform) eingesetzt. Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Vitamin A-Säure nicht angewandt werden!
2.) Reduzierung der Bakteriendichte sowie Beeinflussung der Entzündung
‚Benzoylperoxid‘ wirkt reduzierend auf die bakterielle Besiedlung und auf die Größe der Talgdrüsen. Dabei treten ggf. Hautreizungen, Allergien oder Entfärbung der Wäsche als Nebenwirkungen auf.
Antibiotika wirken entzündungshemmend durch die Bekämpfung der bei der Akneentstehung beteiligten Bakterien. Zu empfehlen ist eine Kombination von einem Antibiotikum und einem Lokaltherapeutikum, wobei gleichzeitig die Verhornungsstörung im Talgdrüsenausführungsgang positiv beeinflußt wird.
3.) Reduzierung der Talgproduktion durch hormonelle Beeinflussung
Durch spezielle Medikamente mit den Wirkstoffen Östrogen und Antiandrogen kann bei Frauen oder Mädchen die durch die Androgene ausgelöste überschießende Talgproduktion gebremst werden. Die Bindung der männlichen Geschlechtshormone an Trägerproteine (Eiweißbausteine) wird im Blut erhöht, so daß diese dann nicht mehr wirken und die Verdrängung der männlichen Hormone von den Talgdrüsen zur Folge haben. Die hormonelle Aknetherapie stellt für Jungen daher keine Alternative dar.
Eine gesunde ausgewogene Ernährung sowie Vermeidung von Nikotin und Alkohol wirken sich positiv auf Ihren Hautzustand aus, da der Körper so besser mit Entzündungen fertig wird, wobei wissenschaftlich bis heute nicht erwiesen ist, inwieweit die Ernährung (z.B. Schweinefleisch oder Schokolade) tatsächlich Akne beeinflußt.
Streß, insbesondere über längeren Zeitraum, kann sich negativ auf das Hautbild auswirken. Auch sollte vermieden werden, in extremen Streßsituationen, z.B. Prüfungen, an den Pickeln oder Mitessern herumzudrücken. Das Ausdrücken führt zum Austritt des entzündlichen Talgs nicht nur nach außen, sondern auch in tiefere Hautschichten, wodurch sich die Entzündung weiter ausbreitet und somit die Akne verschlimmert.
Pflegeprodukte sollten Sie mit Ihrem Hautarzt abstimmen, wobei insbesondere fetthaltige Cremes mit Inhaltsstoffen wie Vaseline, Lanolin, Paraffinöl oder pflanzlichen Ölen zu vermeiden sind.
Der Hautzustand wird im allgemeinen nicht durch mangelnde Körperhygiene beeinflußt. Zu empfehlen ist jedoch eine zweimal tägliche Reinigung der Haut mit lauwarmen Wasser. Bei der Reinigung fettiger Haut mit leicht sauren Syndets (ph 5,5 oder 5,6) hemmen diese das Wachstum von Bakterien und reizen die Haut im Gegensatz zu alkalischen Seifen oder alkoholhaltigen Gesichtswässern nicht. Erst nach Reinigung der Haut werden die äußerlichen Aknepräparate aufgetragen.
Auch bei der Verwendung von Make up sollten Sie auf fettende Kosmetika verzichten, da dieses die Akne verschlimmern könnte. Ferner sollte Make up nicht länger als unbedingt nötig auf der Haut belassen werden.
Sex hat keinerlei Einfluß auf Akne. Die Einnahme der Antibabypille hingegen kann sich positiv auf Ihren Hautzustand auswirken. Ihr Hautarzt wird Ihnen das geeignete Präparat empfehlen.
Bei ca. 60% der Patienten tritt eine vorübergehende Besserung des Hautbildes nach Sonnenbestrahlung ein.
In Verbindung mit der Anwendung spezieller Aknepräparate kann es jedoch auch zur Verschlimmerung der Akne kommen. Insbesondere sollte man nicht nach Anwendung von Benzoylperoxid- oder Antibiotikahaltigen Cremes in die Sonne gehen, da es dann zu Pigmentstörungen kommen kann. Generell wird von intensiver Sonnenbestrahlung abgeraten.